Wer schon hat, der braucht auch mehr

Was musste ich gerade auf Spiegel Online lesen? Der unsympathische Ex-Siemens-Chef Kleinfeld bekommt vertraglich 1 Millionen Euro Umzugsbeihilfe zugesichert?! Also wenn Umzugsbeihilfe wirklich das ist, was der Name suggeriert, nämlich eine finanzielle Unterstützung beim Verlegen des Wohnsitzes, dann ist das ja der reine Wahnsinn! Würde mich mal glatt interessieren, wie man das vernünftig begründen will. Beim Gehalt von mehreren Millionen können die sich ja immer noch auf Leistungs- und Verantwortungsvergütung herausreden – wobei die Bemessung derer absolut aus der Luft gegriffen ist…
Wie dem auch sei, eine Umzugshilfe ist in vielen Firmen üblich. Bewegt sich aber so bei einigen Tausend Euro maximal. Aber natürlich, der Umzug des Swimmingpools von Herrn Kleinfeld kostet ne ganze Stange Geld. Auch seine teuren Autos können nicht einfach so transportiert werden. Ganz zu schweigen von seinen vielen wertvollen und zerbrechlichen Gegenständen die er vermutlich in seinem 250m² Haus rumzustehen hat (A.d.A.: Größe geschätzt). Das kostet eben ein bisschen mehr als der 3er Golf und die Gartenzwerge von Lieschen Müller, also braucht er auch eine größere Umzugshilfe. Ist doch klar!
Wenn ich mir jeden Monat meinen Finger mutwillig mit dem Hammer breche, dann bezahlt die Krankenkasse doch auch immer die Behandlungskosten, oder? Wenn Herr Kleinfeld also das viele Geld bewusst (um nicht zu sagen mutwillig) ausgegeben hat, dann soll man ihm doch gefälligst auch den Umzug dafür entsprechend bezahlen, oder?
Wo kämen wir denn dahin, wenn das nicht so wäre!?
Wenn ich so was lesen muss, dann wird mir klar, dass wir noch weit davon entfernt sind eine Gesellschaft zu schaffen, wie Erich Fromm sie im Buch „Haben oder Sein“ beschreibt. Eine Gesellschaft des Seins und nicht des Habens.
Dieses Buch ist übrigens bedingungslos jedem zur Lektüre zu empfehlen!