Statistiklektion die nächste

Und wieder werden irgenwelche statistischen Werte miteinander verglichen, die man nicht einfach so vergleichen darf.

Diesmal findet sich ein solcher Fehler bei einer dpa-Meldung in einem Artikel auf fr-online, welcher über die Anteile von Senioren bei Unfällen im Straßenverkehr berichtet. Und zwar heißt es dort:

„[…] ältere Verkehrsteilnehmer [sind] nicht häufiger Unfallverursacher als Fahrer jüngeren Alters.[…] Rund ein Fünftel der Bevölkerung in Deutschland sei heute über 65. Aber weniger als 11 Prozent aller Unfälle würden durch Senioren verursacht.“

Vergleicht man den Anteil von Kleinkindern an der Bevölkerung mit dem Anteil von Unfallverursachern am Steuer, welche im Kleinkindalter sind, so wird man ebenso feststellen, dass Kleinkinder sehr selten Unfallverursacher sind. Sind sie deswegen gute Autofahrer? Sicher nicht!

Man kann nämlich nicht den Bevölkungsanteil als Argument heranziehen, sondern man muss den Anteil der aktiven Fahrer in einem bestimmten Alter im Vergleich zur Gesamtzahl der Menschen in diesem Alter berücksichtigen. Es ist doch vollkommen logisch, dass 25-Jährige mehr Unfälle als 75-Jährige verursachen, wenn ihr Anteil an Kraftfahrzeugführern größer ist.
Nur wenn die Verteilung der Altersgruppen bei den Kraftfahrzeugführern mit der Verteilung in der Gesamtbevölkerung übereinstimmt, wäre der Vergleich mit der Unfallstatistik zulässig.

Alles andere ist Milchmädchenrechnerei.