In der Politik gibt es links, rechts und die Mitte? Und nur an den Rändern kann es extrem (extremistisch) sein? Ja das denken viele vorschnell und oberflächlich – leider jedoch weit verbreitet. Eine gute Kritik am Extremismus-Begriff liefert aber Miro Jennerjahn.
Dem Extremismus-Begriff liegt schließlich ein vereinfachendes Links-Rechts-Schema zugrunde, welches die Tatsache verschleiert, dass auch aus der so genannten Mitte extreme politische Einstellungen kommen können. Oder wie soll man beispielsweise einen radikalen Wirtschaftsliberalismus, der von einigen FDP-Anhängern vertreten wird, bezeichnen? Wo wäre eine Kreationistenpartei einzuordnen? Und waren die hart erkämpften Menschenrechte und demokratischen Grundwerte nicht schließlich auch mal extremistische Einstellungen?
Leider fördert der Name der Partei „Die Linke“ solch unsägliches Schwarz-Weiß-Denken auch noch. Die Hochstilisierung des „Links sein“ fand ich aber noch nie gut…
Hallo, kannst du dich noch an mich erinnern? 😉
http://d4ylightblog.de/wp/?p=898#more-898
http://www.meckerossi.de/blog/?p=120
Damals hattest du mich genau wegen dieser meiner Ansicht kritisiert ,-)
Extreme schaffen Gefahren. egal ich welche Richtung das Extreme geht.
KLar, für ehemalige Monarchen waren Demokratiebegriffe auch extrem. Aber nicht für die Bürger die bisher unter der Monarchie leiden mussten.
Gruß nach Illmenau .-D
Hi Daylight, was für eine Überraschung! 🙂
Ja, ich erinnere mich.
Ich kritisierte damals die Gleichsetzung von extrem rechts und extrem links. Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht inwiefern dieser Artikel nun deine damalige Meinung vertreten würde.
Damals ging es mir darum, dass Extreme nicht gleich (schlimm) sein können. Mein jetziger Artikel konzentriert sich nun mehr auf die Vorraussetzung zum Vergleich politischen Extremen: nämlich die Definition von rechts- und linksextrem. Schon allein die Verortung von politischen Extremen in einem Rechts-Links-Schema ist schließlich problematisch.
Ich würde mich freuen, wenn du erklären würdest, wie du das verstanden hast, denn ich kann dir leider nicht folgen.
Gruß zurück
P.S.: Auch der Aussage „Klar, für ehemalige Monarchen waren Demokratiebegriffe auch extrem. Aber nicht für die Bürger die bisher unter der Monarchie leiden mussten.“ möchte ich teilweise widersprechen. Auch für die Bürger war das Konzept der Demokratie ein Extrem zum damaligen Zeitpunkt. Schließlich lebten sie genauso wie die Monarchen in einem undemokratischen System. Sie waren es also gewohnt und mussten für ein gerechteres Gesellschaftssystem radikal umdenken und hart kämpfen.
Mir scheint, dass für dich der Begriff „extrem“ Synonym zu „schlecht“ ist. Denn für die Monarchen war die Demokratie natürlich schlecht, für die Bürger hingegen gut.
M.E. sind es nicht die Extreme die Gefahren bergen, sondern die Veränderungen, die damit einhergehen können. Die Miniaturisierung in der Digitaltechnik ist schließlich auch immer extremer. Damit verbunden sind aber mehr Chancen als Gefahren.
Extreme Ansichten verleiten nunmal schnell zu extremen Handlungen. Du hast recht, das Links-Rechts Schema ist gefährlich. Aber spielt es denn eine Rolle ob Rechtsextreme Ausländer verprügeln oder ob Linksextreme mit Steinen auf Polizisten werfen? Macht für mich keinen Unterschied. Beides ist hirnlos.
Ja, politisch gesehen halte ich „extrem“ für „extrem gefährlich“. Ebenso kann das bei der Religion sein. Aber alles ist eine Frage des Standpunkts.
Natürlich kann etwas auch „extrem erfreulich“ sein.
Aber damals und heute beziehe ich den extremen Begriff eigentlich nur auf Politik, die wirtschaftlich gesehen ja auch gemerkt haben, dass extreme System nicht funktionieren:
freie Marktwirtschaft vs. Planwirtschaft
Heute gibts die soziale Marktwirtschaft. Inwiefern man das heutige Marktwirschaftsystem dann „sozial“ nennen darf ist dann aber wieder ein anderes Thema 😉
OK, ich verstehe dich jetzt besser 🙂
Ich heiße das Steinewerfen „linker“ Chaoten auch keinesfalls gut. Dennoch hat es noch eine andere Qualität als die Gefahren von rechts außen, da es m. W. zumeist auf Demonstrationen beschränkt ist. Soweit mir bekannt rotten sich „Linke“ nicht zusammen um Streifenpolizisten zu überfallen und zu verprügeln oder stecken die Wohnhäuser von Polizisten in Brand.
Für mich macht das deshalb schon einen Unterschied in der Beurteilung der Gefahren.