Denkwürdige Aussagen während der Wahl des Bundespräsidenten

Ein Unionspolitiker (leider Namen nicht mitbekommen)  erklärt im Interview mit einer ARD-Reporterin seine Auffassung von Wahlfreiheit, womit er das Scheitern von Wulff im ersten und zweiten Wahlgang erklären möchte:

„Die Wahl ist frei und geheim. Jeder Wahlmann und jede Wahlfrau der Koalition kann frei entscheiden, ob er sich enthält, für Wulff oder für Gauck stimmt.“

Dazu sei erwähnt, dass im ersten und zweiten Wahlgang insgesamt vier Kandidatinnen zur Wahl standen. Es gab also fünf Wahlmöglichkeiten.  Die Wahlfreiheit in der schwarzgelden Koalition beträgt nach Auffassung dieses Politikers demnach nur 60%.

Sigmar Gabriel und ein weiterer SPD-Politiker betonen die Chance für die Linkspartei „sich ein für alle Mal von der SED-Vergangenheit zu befreien, indem man die Wahl frei gibt.“ (also indem den Linksparteiabgeordneten im dritten Wahlgang frei gestellt wird, wie sie abstimmen)

So einfach ist es also sich von der SED-Vergangenheit zu befreien?

Hans Peter Haustein (FDP) kann sich überhaupt nicht vorstellen, das die Linke den „Chef-Inquisator Gauck bei der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit“ zum BP-Amt verhilft und Gauck dann die Wahl auch noch annimmt. Das wäre antagonistisch, das ginge überhaupt nicht.

Lieber Herr Haustein, in der Weimarer Republik hatte sich die Mehrheit im Parlament sogar ihren Henker gewählt. War das nicht auch antagonistisch?

Werner Schulz wiederum meint die Linke würde sich ins Abseits manövrieren, weil sie nicht geschlossen für Gauck stimmen, sondern die Abstimmung frei hält.

Grotesk!

Joachim Poß (SPD) meint sogar, die Linke sei noch nicht in der bundesdeutschen Demokratie angekommen, weil sie nicht offiziell und geschlossen Gauck unterstützt.