Zurück zur preußischen Provinzhauptstadt

Es hatte mich sehr gefreut, dass man nach den vielen Jahren des Kampfes um den Wiederaufbau des Potsdamer Stadtschlosses nun eine angemessene Lösung gefunden zu haben schien. Sowohl Finanzierung als auch sinnvolle Nutzung und die verträgliche Einbindung in die bestehende Infrastruktur erschien gelöst und der Stadtentwicklung zuträglich.

Mit Erschrecken musste ich bei meinem letzten Potsdambesuch jedoch feststellen, was sich nun für ideologische Untiefen auftun und man meiner Geburtsstadt das letzte großstädtische nehmen möchte.
Was man wohl in den Brandenburger Provinz über darüber denkt? Während man in Cottbus gegen die Zusammenlegung von TU und FH kämpft, wird in der Landeshauptstadt der Abriss eines intakten Hauses diskutiert. Zumindest für ein 4-Sterne Hotel scheint es ja gut genug zu sein. Aber es entspricht nicht dem ästhetischem Empfinden einiger Menschen, die sich wohl in der Nachfolge von Lenné und Knobelsdorff und Co. betrachten?

Von dieser „tristen DDR-Architektur“ findet man in Köln übrigens an jeder zweiten Ecke ein Beispiel. Denn wer hätte es gedacht: es ist auch eine direkte Folge der zu Recht verlorenen Weltkriege und hat mit DDR erst mal nichts zu tun.
Ich kann nur hoffen, dass man in Potsdam eine weise Entscheidung treffen wird.
Mit Gruß aus Köln