Lord of War

Lord of War – gestern im deutschen Kino angelaufen, heute angeschaut. Ein amerikanischer Film ohne Happy End – schön…

Zum Schluss wird der Zuschauer darüber aufgeklärt, wer die größten Waffenexporteure der Welt sind: USA, Rußland, Frankreich, Großbritannien und China. Seltsam das Deutschland nicht auftaucht. Dabei war laut Stockholm International Peace Research Institute – SIPRI Deutschland von 1999 bis 2004 weltweit der viertgrößte Exporteur von konventionellen Waffen.

http://first.sipri.org/index.php

Meinungsfreiheit in Deutschland

Bei der aktuellen Diskussion um die Meinungsfreiheit ist es ein trauriger Umstand, dass sie grad auf Kosten armer, muslimischer Menschen geführt wird, die sich von den dänischen Karikaturen in ihrer religiösen Würde verletzt fühlen und sich nicht anders zu helfen wissen als europäische Händler zu boykottieren, Flaggen zu verbrennen und Botschaften zu stürmen.

Ich möchte dabei aber auch daran erinnern, dass es in Deutschland mit der Meinungsfreiheit in einigen Bereichen nicht weit her ist.
So sagte der Tagesthemen-Moderator Ulrich Wickert 2001 in der Zeitschrift „Max“: „Bush ist kein Mörder und Terrorist. Aber die Denkstrukturen sind die gleichen.“ und musste daraufhin wilden Beschimpfungen standhalten, die bis zur Forderung des Rausschmisses aus dem Nachrichtensprechergeschäft führten.
Der ehemaligen Ministerin Däubler-Gmelin wurde im September 2002 vorgeworfen sie hätte folgendes gesagt: „Bush will von seinen innenpolitischen Schwierigkeiten ablenken. Das ist eine beliebte Methode. Das hat auch Hitler schon gemacht.“ woraufhin damals Bundeskanzler Schröder sogar einen Entschuldigungsbrief an Bush schrieb. Letztendlich stellte sich jedoch heraus, dass sie das gar nicht gesagt hatte sondern falsch zitiert wurde.
Sich über diese Äußerungen dermaßen aufzuregen war damals schon genauso schwachsinnig, wie sich heute derart über die islamkritischen Karikaturen aufzuregen.
Und ja, ich bin der Meinung es steckt in allen genannten Äußerungen ein nicht zu verachtender wahrer Kern drin – deswegen erzeugen sie ja so viel Aufmerksamkeit.

Die Wahrheit ist manchmal eben schwer zu ertragen…

„Entschuldigt euch nicht!“

Ibn Warraq in einem Essay auf Spiegel-Online bringt es auf den Punkt: Der Westen soll sich nicht für seine Werte entschuldigen – Werte die auf Toleranz und der Akzeptanz der Menschenwürde basieren.

Wer Gewalt mit dem Abdrucken von unliebsamen Bildern rechtfertigt, hat das Niveau eines Faschisten.
Und ich frage mich wie die Proteste in den islamischen Ländern waren, als Flugzeuge mit muslimischen Entführern ins New Yorker World Trade Center steuerten? Was gab es für Proteste als in Madrid Züge explodierten und die Attentäter sich auf den Propheten Mohammed beriefen? Ist das keine Beleidigung des Propheten!?

Ich glaube aber es gibt auch genügend vernünftige Muslime und diese sollten endlich die wildgewordenen und mittelalterlichen Verrückten in ihrer Glaubensgemeinschaft bekämpfen.

Die Ossis sind schuld!

Wer ohne ökonomischen Sachverstand und mit oberflächlichen Schnellschussurteilen argumentiert, wird sicher meinen, Ostdeutschland ist an der wirtschaftlichen Flaute in Deutschland schuld, das sie Milliarden von Ausgleichzahlungen pro Jahr beziehen.
Ein Buch von Klaus Blessing, Eckart Damm, Matthias Werner erinnert dabei aber an die Zahlungen die indirekt vom Osten an den Westen geflossen sind.

  • zum einen wären da die Reparationszahlungen an die Sowjetunion zu nennen, die größtenteils von der DDR gezahlt wurden, obwohl ganz Deutschland den Krieg verloren hatte
  • außerdem der gewachsene Binnenmarkt nach der Wiedervereigung, der vielen Handelsketten enorme Umsatzgewinne bescherte
  • ebenso die vielen Ostdeutschen Firmen die plattgemacht wurden, um den ostdeutschen Markt konkurrenzlos zu übernehmen…

Diese und noch mehr Tatsachen, führten dazu, dass es Deutschland viele Jahre lang sehr gut ging. Das jetzt Geld zurückfließt ist nur als gerecht zu betrachten.

An dieser Stelle möchte ich auch auf einen Artikel in den VDI-Nachrichten vom 20.01.2006 hinweisen, der sehr schön darlegt, wie Argumente gegen eine Erhöhung der Löhne einen ökonomischen Überblick vermissen lassen: Tatsächlich schaffen höhere Löhne nämlich mehr Nachfrage!

Borniert und verklemmt

Bisher war ich noch der Meinung der Islam wäre eine Religion, die ihren Respekt wie jede andere verdient. Seitdem sich die dänische Zeitung „Jyllands-Posten“ jedoch für das Abdrucken von Karikaturen über den islamischen Propheten rechtfertigen bzw. entschuldigen musste, kommen mir so meine Zweifel.

Ich kann ja verstehen, dass Menschen in weniger entwickelten Ländern als Dänemark (von denen es im islamgläubigem Raum ja genügend gibt) nicht verstehen, was freie Meinungsäußerung bedeutet. Das jedoch nicht mal die dänischen Muslime die Entschuldigung der Zeitung akzeptieren (s. Artikel) zeugt schon von sehr viel Ignoranz und Selbstherrlichkeit. Wer in Dänemark lebt sollte eigentlich um die Bedeutung freier Meinungsäußerung und Freiheit der Kunst wissen – nicht zuletzt sind diese Grundsätze dafür verantwortlich, dass es überhaupt dänische islamische Glaubensgemeinschaften geben kann…

Also Muslime der Welt, beweist mal etwas Intelligenz und Kreativität und macht eure eignen Karikaturen, die EUER Anliegen transportieren, aber hört mit diesem borniertem Rumgeheule auf!

Ich will den König wiederhaben!

Ja, reißt ihn endlich nieder, diesen diktatorischen Betonklotz, der die Mitte Berlins verunstaltet. So ein sozialistisches Schandbauwerk gehört nicht zu der Identität der Deutschen. Nein, zu der Identität der deutschen gehört ein prunkvolles, preußisches Schloss, welches für Monarchie und Knechtschaft steht.
Wir müssen den anderen Nationen ein Zeichen setzen, ein Zeichen für die Zukunft. Wir wollen auch wieder einen König haben und nicht immer nach London, Monaco, Belgien, Niederlande oder Spanien schauen müssen um uns am Leben der Adligen zu ergötzen. Wenn erst mal das Berliner Stadtschloss wieder aufgebaut wurde, zieht vielleicht wieder ein deutscher König ein.
Auch in Potsdam hat man das schon längst begriffen und will sein Stadtschloss wiederaufbauen. Die mittelalterliche Burg, die vor dem Schloss dort stand, interessiert nicht.
Ein Schloss ist es, was den deutschen Städten fehlt und ein König oder besser ein Kaiser fehlt erst recht!
Ja, das ist die deutsche Identität – das ist Deutschland!

Ich will den Kaiser wiederhaben!

Die Stasi lebt

Jetzt, wo kein Wahlkampf mehr ist, ist das Thema DDR-Vergangenheit und Stasi etc. ja wieder uninteressant. Gespannt kann man jedoch sein, ob man sich beim nächsten Wahlkampf noch an den Beschattungsskandal des BND erinnert. Die Stasi lebt nämlich weiter – nicht als Institution wie in der DDR, sondern als Potenzial in den Menschen, den Politikern wie den Beamten.
Den großen Lauschangriff gabs schließlich auch schon mal…
Es lebe die Sicherheit!

Wie war das nun damals?

Damals in der DDR
Einige Aussagen des 3. Teils:

„In der Carl-von-Ossietzky-Schule in Berlin-Pankow, wo man bis vor kurzem noch mit dem Rausschmiss bestraft wurde, wenn man seine Meinung sagte, [entdeckte man nun eine neue Freiheit.]“

„Wäre die Mauer nicht gefallen, wäre wohl nach 10 oder 20 Jahren ein Großteil der [schönen, meißner] Altstadt verloren gegangen.“

Fazit, das der Film zieht:
„Die DDR ist Geschichte und lebt nur noch in den Erinnerungen ihrer Bürger fort, in den Erzählungen jedes einzelnen.“

Wenn das Fazit wirklich stimmt, dann ist das sehr traurig. In einem fortschrittlichen und ideologisch unbelasteten Staat sollte eine objektive, an der Sache orientierte Aufarbeitung der Geschichte doch zu erwarten sein…
Aber die Gesellschaft hat ja noch nicht mal Nazideutschland richtig verarbeitet.

Wie war das nun damals?